In knapp eineinhalb Jahren wird im japanischen Enoshima um olympische Medaillen gesegelt. Grund zu feiern gab es schon bei der heutigen Neueröffnung des Bundesleistungszentrum. Das Kompetenzzentrum für Segeln und Surfen in Neusiedl am See wurde einem großzügigen Umbau unterzogen. Nach zwölfmonatiger Bauzeit und Baukosten von 650.000 € ist die Modernisierung, finanziert durch Bund, Land und durch die Gemeinde Neusiedl am See, nun abgeschlossen.Insgesamt wurden 240m² des Bundesleistungszentrums für neue Funktionen umgebaut und zusätzliche 150m² geschaffen. Neben lokalen Betrieben schraubten auch die OeSV-Athleten selbst bis zuletzt an ihrer neuen Heimat. Durch die Erweiterung des Leistungszentrums ist es für die Sportler der Nationalmannschaft aus ganz Österreich möglich, ihren Trainingsalltag gemeinsam mit entsprechender Betreuung in Neusiedl am See zu absolvieren.
Als klares Ziel wird der „nachhaltige Erfolg“ von Hausherren und OeSV-Präsidenten Herbert Houf definiert. „Teamwork, Innovation und mehr Zeit am Wasser sind die entscheidenden Faktoren. Ich bin stolz, dass wir mit diesem Standort alle Facetten abdecken können. Das modernisierte BLZ stellt die Schnittstelle zwischen Breiten- und Spitzensport dar, damit verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Ich danke allen, die diese Modernisierung ermöglicht haben: Stadt, Land, Republik, unsere Partner und natürlich die Sportler selbst. Alle haben einen wichtigen Beitrag geleistet,“soHouf in seiner Eröffnungsrede.
"Die entsprechenden Rahmenbedingungen wurden geschaffen"
Auch Vizekanzler und Sportminister Heinz Christian Strache ließ sich die feierliche Eröffnung nicht entgehen. „Mit einem Blick auf die Erfolge der Vergangenheit dürfen wir durchaus stolz auf die österreichischen Segler sein. Im Spitzensport darf man aber nichts dem Zufall überlassen. Das Bundesleistungszentrum ist ein wichtiger Schritt, um die entsprechenden Rahmenbedingungen für den nachhaltigen Erfolg zu schaffen. Es wurde hier großartige Arbeit geleistet. Was die Zukunft betrifft, bin ich optimistisch, denn hier sind Profis am Werk.“
Die Feierlichkeiten wurden in derausgebautenBootshalle abgehalten. Neben den Reden der Ehrengäste, bekamen David Bargehr und Lukas Mähr von Vizekanzler Strache das Goldene Bundesverdienstkreuz der Republik Österreich überreicht. Auch die weiteren OeSV-Athleten standen den Vertretern der Presse Rede und Antwort und weihten ihr neue Heimat gebührend ein. Einzig Thomas Zajac und Barbara Matz sowie Benjamin Bildstein und David Hussl konnten aufgrund ihrer Trainingslager in Südamerika physisch nicht anwesend sein. Die beiden OeSV-Teams ließen sich die Feierlichkeiten aber dennoch nicht entgehen und teilten per Live-Video-Stream ihre Freude mit dem zahlreich erschienenen Publikum. Zum krönenden Abschluss lieferte der Opern-Tenor August Schram mit Arien einen stimmungsvollen Ausklang.
Weitere Stimmen zum Festakt:
Erwin Preiner, Nationalratsabgeordneter: „Wir sind froh dieses Sportzentrum in Neusiedl am See zu haben. Das ist alles andere als selbstverständlich. Wenn aktive Sportlerinnen und Sportler an einem Strang ziehen, kann Unmögliches möglich gemacht werden. Das Gemeinsame ist das Besondere, das wird im Burgenland bereits seit Jahren gelebt.“
Elisabeth Böhm,Bürgermeisterin von Neusiedl am See: „Mit Tanja Frank und Barbara Matz sind zwei aktuelle Athleten der Nationalmannschaft hier in Neusiedl am See aufgewachsen. Das gibt uns natürlich einen ganz besonderen Bezug zur Segel-Nationalmannschaft. Wir sind stolz, hier in Neusiedl am See den Segel-Spitzensport zu beheimaten.“
Rudolf Hundstorfer, Präsident der Bundes-Sportorganisation: „Im Namen der BSO darf ich zu diesem wichtigen Schritt gratulieren. Was die Professionalität betrifft, ist der OeSV ein Vorzeigeverband. Für die Zukunft ist die Frage der Forschung sehr wichtig, bei den Materialien ändert sich in kurzer Zeit sehr viel“.
Dr. Peter Mennel, Generalsekretär vom Österreichischen Olympischen Comité: Es freut mich ganz besonders, dass wir nicht nur im Winter sondern auch im Sommer einen sehr guten OeSV haben. Chapeau für dieses Bundesleistungszentrum, es ist der Ausgangspunkt für unsere aktuellen und zukünftigen Olympia-Teilnehmer“.
Josep M. Pla, Eurosaf-Präsident: „Segeln ist ein sehr technischer Sport. Mittlerweile haben wir bereits Boote, die über das Wasser fliegen. Dazu benötigt es stetige Innovationen, neue Systeme und Wege. Das Bundesleistungszentrum in Neusiedl am See bietet dafür die optimalen Rahmenbedingungen.“
Lukas Mähr, Athletensprecher Nationalteam: „Die Freude von unserer Seite ist sehr groß. Die letzten Tage und Wochen waren sehr intensiv für uns und wir mussten einige Kompromisse eingehen. Die Arbeit hat sich aber ausgezahlt. Im Bundesleistungszentrum steckt das Herzblut des Verbandes und aller Athleten drinnen. Dieses Teamwork macht uns aus. Dafür leben wir.“