Hubert Raudaschl nahm an zehn Olympischen Spielen teil. 1960 war er im Golf von Neapel noch Ersatzmann, die weiteren neunmal als aktiver Segler. 1968 in Mexiko sorgte der Bootsbauersohn aus Sankt Gilgen mit Silber im Finn für die überhaupt erste österreichische Olympia-Segelmedaille. 1980 wiederholte Raudaschl vor Pirita bei Tallinn – diesmal gemeinsam mit Karl Ferstl im Starboot – den Erfolg. Die Trophäensammlung wurde im Laufe der Karriere unter anderem mit zwei WM- und fünf EM-Titeln erweitert.
Raudaschl war stets für seine Vielseitigkeit bekannt. Neben dem Bootsbau und der Segelmacherei entwickelte der Mann vom Wolfgangsee schon in früheren Jahren eine Leidenschaft für die Malerei. „In den 1980ern habe ich mit dem Porträtzeichnen begonnen. Nach einem Malkurs in Strobl bin ich mit acht Bildern zu meinem alten Segelkameraden Christian Ludwig Attersee nach Wien gefahren, er hat mir mit seinen Ratschlägen weitergeholfen“, erinnert sich der heute 80-Jährige, der vorwiegend Porträts und Landschaftsbilder malt, bei denen scharfe Kontraste und satte Farben dominieren. Raudaschl hielt auch die zehn Olympia-Reviere, in denen er gestartet ist, malerisch fest. Diese Werke übergab er - als Dankeschön für die jahrzehntelange Unterstützung durch den Österreichischen Segel-Verband - bei einer Veranstaltung im Bundesleistungszentrum in Neusiedl am See. Unter den Gästen beim Olympic Get-Together waren sowohl ehemalige als auch aktive Olympia-Teilnehmer.
OeSV-Präsident Dieter Schneider: „Hubert Raudaschl ist eine Ikone im Segelsport. Er hat sehr viel Zeit im Kreise des Nationalteams verbracht und herausragende Leistungen gezeigt. Ich finde es wirklich toll, dass er mit den Bildern etwas an den Segel-Verband zurückgeben will“.